1961 – 1970
„Das A-Klassenprogramm war diesmal gekürzt. Schuld daran trug der starke Regen, der in der Nacht zum Sonntag und gestern Morgen heftig herunterprasselte.“
„Schwalheimer Platz für nicht bespielbar erklärt Auch das Spiel des VfB Friedberg in Schwalheim fiel aus. Der Frankfurter Schiedsrich- ter Hopp, der einige Zeit vor dem Spiel den Platz inspizierte, sagte dabei laut Aussage des VfB-Spielers Hart zu einigen Friedberger Zuschauern, das bißchen Wasser mache nichts aus, auf dem Platz könne man spielen. Auch soll er die Abstreuuung des Platzes veranlaßt haben, wurde offenbar aber im Vereinslokal anderen Sinnes und erklärte den Platz für nicht bespielbar. Inzwischen warteten die VfB-Spieler am Rande des Schwalheimer Sportplatzes und zahlreiche Zuschauer auf den Spielbeginn. Schiedsrichter Hopp mußte aber erst von einem Spielausschußmitglied des VfB mit dem Wagen aus dem Vereinslokal geholt werden und erklärte um 14.45 Uhr vor dem Platz den Vereinsoffiziellen, daß nicht gespielt werde. Der VfB-Anhang zog lebhaft diskutierend ab und war um so unzufriedener, als man erfuhr, daß die Schwalheimer gezwungen gewesen wären, mit zahlreichem Ersatz anzutreten.“ Der VfB Friedberg lag nach 12 Spielen mit 24 Punkten in der A-Klasse auf dem 1. Platz, während Schwalheim nur 7. war.“
Kurz vorher wurde in der gleichen Zeitung von einem Reservespiel der Schwalheimer berichtet:„In Bad Nauheim schmunzelt man heute noch über jene Geschichte, die sich beim Reservespiel gegen Germania Schwalheim ereignet. Das faire Spiel plätscherte ohne wesentliche Höhepunkte dahin, als der immer noch schnelle altgediente Rechtsaußen der Schwalheimer, Wolfgang Jehner, alleine dem Bad Nauheimer Tor entgegen stürmte. Bad Nauheims Torhüter Münk stürzte sich ihm entgegen, beide fielen hin, der Ball rollte ins Aus. Das Aufatmen der Bad Nauheimer Abwehrspieler wandelte sich in Entsetzen, als der Schiedsrichter nicht etwa auf Torabstoß sondern auf Elfmeter für Schwalheim entschied.
Erregt protestierten die Bad Nauheimer, erstaunt waren die Schwalheimer. Bad Nauheims Torwart Münk beteuerte seine Unschuld, Wolfgang Jehner bestätigte, dass das Eingreifen Münks keinen Elfmeter gerechtfertigt habe. Der Schiedsrichter beharrte aber auf seiner Entscheidung. Oldtimer Fritz Malek lief an und schob den Ball dem Bad Nauheimer Torwart in die Arme. Malek durfte sich heftiger Gratulationen erfreuen, doch der Schiedsrichter mußte ihn wohl oder über verwarnen.
Die Schwalheimer verloren zwar später das Spiel noch 0:2, aber die allgemeine Stimmung hatte unter dieser Niederlage nicht zu leiden. Die Helden des Tages waren Jehner und Malek.“
Im April 1964 waren Berliner Fußballbuben vom ASV Berlin-Tiergarten auf Initiative von Jugendleiter Jung zu Gast in Schwalheim. Untergebracht waren die Jugendlichen bei den Schwalheimer Spielern. Begleitet wurde das Treffen von Bürgermeister Josef Protzner, dem 1. Beigeordneten Otto Findling, dem 2. Beigeordneten Max Flecks und dem 1. Vorsitzenden des Vereins, W. Steinberg. Ein Gegenbesuch in Berlin erfolgte 7 Wochen später an Pfingsten. 1966 feierte der Verein sein 50jähriges Bestehen. Bei diesem Jubiläum waren auch die Gründungsmittglieder Georg Nikolaus, Wilhelm Scheld und Karl Stamm anwesend. Im Rahmen der Feierlichkeiten fand ein Fußballturnier statt, das vom SV Ober-Mörlen gewonnen wurde. In Einlagespielen besiegte die 1. Mannschaft Hahnstätten mit 4:2, die Reserve unterlag Fauerbach mit 0:4 und die B-Jugend gewann nach zwei Eckhardt-Toren mit 2:1 gegen die Alterskameraden aus Ober-Rosbach. Außerdem konnte im Dezember des gleichen Jahres die lang ersehnte Einweihung des Sportheims gefeiert werden, dessen Baubeginn im September 1965 war. Es war eines der ersten Vereinsheimeim Sportkreis Friedberg. Vor der Saison 1966/67 erfolgte eine neue Klasseneinteilung. Spielte man vorher zusammen mit Vereinen aus dem südlichen Kreis Friedberg und dem nördlichen Kreis Hanau, musste man nun zu Spielen in den Hochtaunuskreis reisen, u. a. nach Grävenwiesbach, Usingen, Köppern, Merzhausen, Niederems, Friedrichsdorf, Burgholzhausen und Anspach. In der Abschlusstabelle dieser Saison landete die Mannschaft auf dem 13. Platz, punktgleich mit Burgholzhausen, Köppern und Merzhausen, so dass eine Relegationsrunde über den Klassenverbleib entscheiden musste. Schon das erste Spiel gegen Köppern wurde mit 1:2 verloren. Damit war der bittere Gang zurück in die B-Klasse verbunden. 1967 war aber auch das erste Jahr eines Auslandaufenthaltes der Schwalheimer Fußballer. Ziel war das Zillertal, wo mit der Reserve zwei Spiele gegen den SV Rum (5:10) und gegen FC Bruck Schlitters (1:4) austrug und mit der 1. Mannschaft zwei Siege gegen FC Bruck Schlitters (1:0) und gegen SV Rum (8:0) feierte. Ein besonderes Spiel durfte 1968 Georg Englert als Kreisschiedsrichterobmann zusammen mit seinem späteren Nachfolger Albert Walz leiten. In Klein-Karben trafen der gastgebende KSV Klein-Karben und der Bundesligist TSV 1860 München mit der Torwartlegende Petar „Radi“ Radenkovic aufeinander. Das Spiel wurde von den Münchner „Löwen“ mit 4:1 gewonnen. In einem Vorbereitungsspiel wurde 1968 der Bezirksligist FSV Dorheim nach Toren von Neuzugang Schumacher (4) und Werner Eckhardt (2)mit 6:3 bezwungen. Bereits am 21. Spieltag der Saison 1968/69 gelang im Spiel gegen Beienheim, das mit 18:0 bezwungen wurde, der 100. Saisontreffer. Im Endklassement wurde der 4. Platz mit 129:34 Toren und 45:15 Punkten erreicht. 1969 wurde der noch aktive Spieler Horst Malek zum 1. Vorsitzenden gewählt. Nachdem 1969 der 4. Platz in der B-Klasse erreicht wurde, verpasste die Mannschaft 1970 mit dem 2. Tabellenplatz nur knapp den Aufstieg in die A-Klasse. In dieser Spielzeit wurde wiederum gegen Beienheim (7:1) die 100-Tore-Grenze erreicht. Am 12. Spieltag wurden beim Spitzenspiel gegen Wölfersheim (späterer Meister und Aufsteiger) fast 600 Zuschauer gezählt. Zum 40jährigen Jubiläum des SV Steinfurth wurde die Mannschaft aber Pokalsieger.